Das weiße Hemd

Ich liebe Hemden blütenweiß,
ich lieb' im Sommer Tüteneis,
das nussig, schokoladig schmeckt,
das heimtückisch herunterleckt,
wenn man genießerisch grad' schlemmt,
genau auf's Hemd.

Ich mag so gern Tomatenfisch
in simplen Dosen würzig, frisch
und zieh‘ beherzt mit fester Hand
am Ring und treffe Hemd und Wand.

Mein Hund versucht mit allen Vieren
mich bis zum Hals zu dekorieren.
Und Nachbars Bub - er ist erst zwei -
bestreicht mich mit Karottenbrei.
Dreh‘ an dem Tintenfaß, das klemmt
und treff' das Hemd.

Die Rostbratwurst so heiß und pralle
spritzt, na wohin? Ihr wißt es alle.
Sogar die Schwalbe unterm Dach
stellt meinem weißen Hemde nach
und trifft im Fluge elegant
des Kragens Rand.

Dies alles wäre nie passiert,
trüge ich Hemden buntkariert.

© 1999 Christine Zickmann

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