Träume

Wir hoffen und träumen,
der Frieden könnt' säumen
all unsere Wege.
Die Menschheit, sie möge
sich nie mehr bekriegen.
Wir träumen vom Frieden.

Es wird ihn nie geben.
Zu tief in uns leben
zwei Seelen und streiten
seit uralten Zeiten.
Sie sind unser Eigen.
Wer lehrte sie schweigen?

Beim Kind schon entfalten
sich ja die Gewalten.
Schau, wie sie zerstören,
und zornig begehren,
wie Blumen sie knicken
und Käfer zerdrücken.

Tief aus ihren Herzen
bricht Trauer mit Schmerzen,
bricht heißes Verlangen,
die Fliege zu fangen,
ein Bein ihr zu rauben.

Was macht uns da glauben?

© 1999 Christine Zickmann

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